Loki und Helmut Schmidt und die Orgel ihrer Schulzeit

„Für uns ist natürlich die Orgel in der Aula unserer alten Schule ein Teil unserer gemeinsamen, sehr schönen Schulzeit“, liess Loki Schmidt sich  im Oktober 1984 zitieren. Gemeinsam mit ihrem Mann unterstützte sie das Vorhaben, das kulturhistorisch wertvolle Instrument der ehemaligen Lichtwarkschule (heute Heinrich-Hertz-Schule)  restaurieren zu lassen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel einzuwerben. Helmut Schmidt selbst regte die Gründung eines Fördervereins an.  Das Ehepaar erhielt die Mitgliedsnummern 1 und 2. 

Helmut Schmidt bläst zur Rettung der Jahnn-Orgel. Foto: Andreas Laible

Im Mai 1985 besuchten die Schmidts ihre ehemalige Schule und ließen sich den Zustand der Hans-Henny-Jahnn-Orgel demonstrieren. Die Hamburger Medien berichteten. Mit ihrer öffentlichkeitswirksamen Aktion trug das Ehepaar Schmidt dazu bei, dass sich die Verantwortlichen in der Stadt  von dem Wert der Rarität in ihrem Besitz überzeugen ließen. Am 04. März 1986 fand im Rahmen der Aktion ein Informationsabend in der Schulaula statt. Im Angesicht des farbenfrohen Orgelprospekts hielt Loki Schmidt eine Rede und berichtete über die Bedeutung der Orgel für die damalige Schulgemeinschaft der frühen 30er Jahre. Sie endete mit dem Bekenntnis: „… ich denke, für uns ehemalige Lichtwarkschüler gibt es darüber hinaus noch etwas Unwägbares, etwas Unbeschreibbares. Die Orgel war immer dabei, bei großen und kleinen Festen, bei Fröhlichem und Traurigem. Und wir müssen dabei helfen, dass sie wieder erklingen kann und dass sie wieder vielen Schülern, großen und kleinen, das Gefühl gibt: Wir sind eine Schule und die Aula mit der Orgel ist der Mittelpunkt.“ 

Text: Karin Pilnitz


Headerfoto: Andreas Laible